Visualisierung

VISIONEN visualisieren

Bilder sind für uns Menschen eine wirkunsvolle und natürliche Kommunikationsmetode. So spricht man in der Präsentationstechnik vom „Bildüberlegenheitseffekt„. Das besagt, dass wir uns an Bilder besser erinnern können als an Worte. Mit Bildern lassen sich Botschaften einprägsamer gestalten. In der Werbung wird dieser Effekt eingesetzt indem große Plakatwände von visuellen Elementen dominiert werden. Bilder sind die effektivste Gedächtnisstütze, die das Erinnern an die vermittelte Botschaft stützt.

Nun denken Architekten von Natur aus in Bildern. Sie können sich aufgrund ihres räumlich ausgeprägten Vorstellungsvermögens aus zweidimensionalen Plangrundlagen, aus den dargestellten Grundrissen und 2D-Ansichten, ohne weiteres den entstehenden Raum dreidimensional vor Augen führen. Ihr Auftraggeber kann dies zumeist nicht. Daher ist die Visualisierung besonders in den ersten Leistungsphasen eines Bauprojekts von besonderer Bedeutung.

Die Ist-Situation:
Ein Bauherr – eine erworbene Immobilie – und die Aufgabe, diese nach den Wunschvorstellungen des Eigentümers einzurichten.
Wir Architekten und Innenarchitekten stehen vor der Herausforderung, die Bedürfnisse des Kunden zu ermitteln, die er vielleicht selbst nur wage formulieren kann.
Handelt es sich um ein Bestandsgebäude stellt sich die Frage, wieviel von der Bausubstanz ist nutzbar? Was muss umgebaut, freigeräumt, abgerissen, umstrukturiert werden?
Eine Liste entsteht im intensiven Beratungsgespräch, aus der die Anzahl, die Größe, die Bedeutung und möglichst auch der Zusammenhang der relevanten Räumlichkeiten hervorgeht. Nur kann der Bauherr mit Quadratmeterzahlen und daraus ermittelten, in Grundrissen verteilten Flächen wenig anfangen.

Hier kommt die Visualisierung ins Spiel.
Architekturvisualisierung kann ein dreidimensional gerendertes und zudem animiertes CAD-Modell sein. Die heute mögliche photorealistische Darstellung mittels Software wie Cinema4D oder 3DMax kann bis zum quasi wie echt wirkenden Rendering perfektioniert werden. Doch leider geht das für die meisten Planer nicht mal so nebenbei in einer Nachtschicht. Hinter anspruchsvollen Architekturvisualisierungen steckt intensives Auseinandersetzten mit der Software, mühevoll erarbeitetes Knowhow, z.B. wie Materialität dargestellt und beleuchtet wird. Daher haben sich manche Büros auf Rendering/Visualierung spezialisiert.

Im Anfangsgespräch mit dem Kunden kann für den planenden Architekten auch mal eine Handskizze genügen oder ein gebautes Modell aus Pappe oder Holz. Handskizze Inneneinrichtung

Je höher der Kundenanspruch, desto wichiger wird es, die dritte Dimension neben den zweidimensionalen Entwurfszeichnungen darzustellen.
Eine in Wettbewerben häufig genutzte Darstellungsart ist die Implementation des gerenderten Gebäudemodells in Fotografien der tatsächlichen Umgebung. Die Bauidee in die reale Situation eingesetzt – mittels Photoshop – ergibt eine gute Vorstellung davon, was entstehen könnte.

Visualisierung Architektur

Spannend wird es, wenn die Ist-Situation im Bewegtbild mit der Vision der Architekten kombiniert wird. Ein Architekturvideo entsteht, das nicht rein aus animierten Renderings und Fotos besteht sondern aus echten Filmaufnahmen der Umgebung in die das 3D-Modell photorealistisch eingesetzt wird.

Den architektonischen Raum nimmt der Mensch nicht nur mit seinen Augen wahr, sondern vor allem auch durch seine eigene Bewegung durch den Raum. Der Film kann diese Wahrnehmung simulieren. Dazu geben ihm die filmischen Gestaltungsmittel die Möglichkeit.
Die Architekturvideografie zeigt ein Gebäude in einem ästhetischen Filmportrait. Sie vermittelt die Architektur samt ihrer Atmosphäre auf eine neue Weise, mit der Kraft des bewegten Bildes.
Artur Krause, Architekt

Zusammenfassung
Bilder sind für uns Menschen eine wirkungsvolle und natürliche Kommunikationsmethode. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, Bilder zu verstehen und sie zu Kommunikationszwecken zu verwenden. Beim Einsatz visueller Elemente geht es darum, Bilder zur Verbesserung der Kommunktioation und des Geschäftsbetriebes zu nutzen.
Bilder sind mächtig – wirkunsvoll und direkt. Bewegtbilder sind noch stärker und eindrucksvoller.

Film und Architektur wollen beide dasselbe: Wahrnehmung kommunizieren.“
Dr. Markus Heidingsfelder