Architekturfotografie, Denkmalpflege
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Historische Fenster

Fenster erzählen Geschichte und prägen die Fassaden wie kein anderes Bauteil. Sie sind Zeugnisse früherer Wohnkultur und Handwerkstechnik. Sie spiegeln den technologischen Fortschritt in der Glasherstellung und Holzverarbeitung genauso wie die gestalterischen Ideale der Entstehungszeit. Den Fensterbestand, der seine Langlebigkeit bereits unter Beweis gestellt hat, zu erhalten, ist daher ein wichtiges Anliegen der Denkmalpflege.


Historische Fenster gelten hinsichtlich der Wärmedämmung und der Zugluftdichtigkeit oft als nicht zeitgemäß. Eine gewünschte Verbesserung des Wohnkomforts muss jedoch nicht zwangsläufig mit dem Austausch der historischen Fenster einhergehen.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert haben sich äußere Vorsatzfenster, auch Winterfenster genannt, erhalten. Sie werden im Winter temporär auf der Außenseite am Rahmen montiert, manchmal aber auch ganzjährig dort belassen. Winterfenster verbessern die Zugluftdichtigkeit und bieten Schutz vor Schlagregen und Schall sowie in gewissem Maße auch vor Wärmeverlusten.

Kastenfenster haben zwei Fensterebenen, die durch einen Kastenrahmen aus Holz miteinander verbunden sind.
Die ersten Kastenfensterkonstruktionen tauchen zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Gebäuden mit höherem Ausstattungsstandard auf. Mit ihren positiven Eigenschaften bei Wärmedämmung und Schallschutz bleiben sie bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gerade im innerstädtischen Bereich die bevorzugte Fensterkonstruktion.


In Folge des Temperaturunterschieds zwischen Innenraum und Außenluft entsteht beim Kastenfenster eine Luftzirkulation, mit der Feuchtigkeit aus dem Innenraum, die in den Scheibenzwischenraum gelangt, nach Außen abgeführt wird. Ein Anfall von Kondensat wird dadurch wirksam verhindert. Die besten Klimaeigenschaften stellen sich bei einem Scheibenzwischenraum zwischen 8 und 12 cm ein.

Der Rolls Royce unter den Fenstern: das Kastenfenster

Texte: BAYERISCHES LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE

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